„Du bist was du isst!“

 

- Wie Nahrung das Verhalten beeinflussen kann. -

 

Neben einem guten und positiven Alltagstraining, Hundesport, konditionierter Entspannung oder Aromatherapie sowie Massagen, können sich auch bestimmte Nahrungsmittel positiv auf den Gemütszustand unserer Hunde auswirken. Hier spielen die Aminosäuren im Bereich des Nervensystems eine besonders große und wichtige Rolle. Sie fungieren als Neurotransmitter und synthetisieren L-Tryptophan zu Serotonin. Serotonin ist das sogenannte Glückshormon. Ein Mangel verursacht nicht nur schlechte Laune, sondern kann beim Hund - wie auch beim Menschen - psychische Erkrankungen oder Verhaltensauffälligkeiten hervorrufen. Ein Serotoninmangel gilt somit als Schlüsselfaktor bei der Entstehung von Aggressivität, Impulsivität, asozialem Verhalten, Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität und Angstzuständen.

 

 

 

 

Studien zeigen dass sich Hunde mit Serotoninmangel als schmerzempfindlicher und reaktiver erweisen.

 

 

 

 

 

Auch Wissenschaftliche Studien zeigen: Hunde, bei denen ein Serotoninmangel im Gehirn festgestellt wurde, erweisen sich als stark schmerzempfindlich, sehr reaktiv und besonders emotional. Ein Serotoninmangel kann verschiedene Ursachen haben: Stress, Reizüberflutung, mangelnde Bewegung, falsche Ernährung und Krankheiten (wie z.B. Schilddrüsenunterfunktion) blockieren beispielsweise die Serotoninproduktion. Die Ursache für einen Serotoninmangel sollte man daher von einem Tierarzt abklären lassen.

 

 

 

Die Ernährung beeinflusst maßgeblich das Verhalten, die Stressanfälligkeit sowie das Wohlbefinden von Hunden – und auch Menschen. Aber so wie die Zusammensetzung der einzelnen Bestandteile für positive Gefühle sorgen kann, können auch schlechte Gefühle z.B. wie oben erwähnt durch Serotoninmangel oder Allergien, hervorgerufen werden und auch das Verhalten maßgeblich negativ beeinflussen.

 

 

 

 

 

 

Ein Beispiel: die Futtermittelallergie. - Wenn durch Futter Symptome wie permanenter Juckreiz, Unwohlsein und Schmerzen ausgelöst werden, ist es nachvollziehbar, dass die Reizschwelle sinkt und der Hund emotional sensibler, in Form von Angst, Stress und Aggression, reagiert. Es ist für jeden leicht nachvollziehbar, dass bereits kleinste Auslöser reichen, um heftige Reaktionen und Übersprungshandlungen hervorzurufen.

 

 

 

Man sollte also möglichst schnell herausfinden ob eventuelle Verhaltensauffälligkeiten mit der täglichen Nahrung bzw. einzelnen Bestandteile der täglichen Nahrung in Verbindung gebracht werden können und diese optimieren bzw. auf diese ganz verzichten!

 

 

 

Sind Verhaltensauffälligkeiten nicht Allergie, Krankheit oder Schmerz geschuldet, kann man die Ernährung durch Hilfe bestimmter Lebensmittel so umstellen, dass die Laune und das allgemeine Wohlbefinden unserer Hunde positiver und die innere Gelassenheit sowie die Leistungsfähigkeit gesteigert werden kann.

 

 

 

 

 

 

Man kann dies mit einer am Glückshormon orientierten Ernährung erreichen, bei der aber zwingend die Komplexität der Vorgänge im Gehirn beachtet werden sollte.

 

 

 

Kurz und knapp kann man darüber sagen, dass sich im Gehirn Neurotransmitter befinden, die als Botenstoffe die „Gefühle“ positiv wie negativ geartet auf andere Nervenzellen übertragen. Diese Neurotransmitter sind z.B. Serotonin (Glückshormon), Noradrenalin (verantwortlich für hohe Erregungszustände, Stress, Aggression) und Dopamin (reguliert Aufmerksamkeit und Reaktionsgeschwindigkeit). Für die Herstellung/ Produktion solcher Neurotransmitter sind Aminosäuren (Tryptophan, Tyrosin) verantwortlich, die über die sog. Blut-Hirn-Schranke in das Gehirn gelangen. Da die Transportwege nur begrenzt vorhanden sind, gibt es unter den Aminosäuren ein ziemliches „Gedränge“ und der „Einlass“ ist unter Umständen nicht sonderlich ausgewogen.

 

 

 

 

 

 

Ich möchte das gerne am Beispiel „Kino-Besuch“ erläutern. Der Film beginnt um 20:30 Uhr. Es gibt Karten im Online-Vorverkauf und es gibt Karten an der Abendkasse. Da mittlerweile die Kinokarten auch oft online gekauft werden, verteilen sich vorerst die „Massen“ auf die Oldschool-Kassen und die Automaten um ihre Kino-Karten abzuholen. - Die Kinobesucher versinnbildlichen hier alle Aminosäuren auf dem Weg zum Gehirn. - Es ist 19:45 Uhr. Spätestens jetzt beginnt es sich an der Snackbar (Blut-Hirn-Schranke) zu stauen, denn alle möchten am liebsten zur gleichen Zeit Popcorn und Getränke. Es gibt hier aber nur 4 Verkaufsplätze (begrenzten Transportwege). 3 sind bereits geöffnet. Als der 4. öffnet, stürzen sich die „bereits“ seit wenigen Minuten wartenden „Massen“ (besonders Tyrosin) der hinteren Bereiche der Warteschlangen, auf die vorderen Plätze der neuen Warteschlange, hierbei werden andere Wartende (Tryptophan) verdrängelt (Konkurrenzverhalten unter den Aminosäuren). - Wenn man jetzt aber erst 20:25 Uhr seine Karten kauft (L- Tryptophan + Kohlenhydrate) und im Anschluss direkt seine Snacks abholt, stehen vor den Verkaufsplätzen unter Garantie keine „drängelnden“ Massen mehr, denn diese sitzt bereits, auf den Film wartend, im Kinosaal (durch die Insulinproduktion der Kohlenhydrate befinden die sich andere Aminosäuren bereits an einem anderen Ort). Man (Tryptophan) hat also die freie Auswahl zwischen Verkaufspunkt 1, 2, 3 oder 4 (Blut-Hirn-Schranke). Und dadurch, dass vor jedem Film sowieso eine halbe Stunde Werbung läuft, verpasst man obwohl man „verspätet“ eintrifft nichts vom Film.

 

 

 

 

 

 

Schlussfolgerung: Die zeitliche Entzerrung gewisser Situationen und Umstände kann also von großem Vorteil sein. Auch bei der Ernährung. Daher ist es ratsam die Ernährung ein wenig zu optimieren.

 

 

 

 

 

Futtertrick: Trennkost

 

 

Wie weiter oben im Text erwähnt, konkurrieren einige Aminosäuren vor der Blut-Hirn-Schranke um den Einzug ins Gehirn. Unser Ziel ist es aber dem L-Tryptophan den Zugang zum Hirn zu erleichtern. Um das aber durchzusetzen, müssen andere Aminosäuren, wie etwa Tyrosin, umgeleitet werden.

 

 

 

 

 

 

Dies erreicht man mit Hilfe von Kohlenhydraten, die zeitlich getrennt vom normalen Futter angeboten werden müssen. (Diese Fütterung sollte man 2 Woche konsequent durchführen um eine Veränderung zu erreichen.) Das durch Kohlenhydrate produzierte Insulin lenkt die anderen Aminosäuren in die Muskeln um. Es ist dafür aber zwingend erforderlich, dass die reguläre Fleischmahlzeit (Protein) zuerst gefüttert wird. Ca. 2 - 3 Stunden nach der Fleischmahlzeit, wird dann eine kleine Menge Kohlenhydrate in Form von Kartoffel, Süßkartoffeln, Gerste, Reis oder Hirse verfüttert. Ergänzt werden sollten die Kohlenhydrate mit Vitamin B6 reichen Lebensmitteln (Dosierung B6: 1mg /kg Körpergewicht/ Tag). Gerne kann die tägliche Gemüse-Obst Portion oder etwas Quark bzw. Hüttenkäse dazugegeben werden. Minderwertige Futtermittel wie z.B. Mais sollten nicht verwendet werden. Mais wird oft im industriellen Fertigfutter als billige Eiweißquelle verwendet, die sehr arm an Tryptophan (Serotonin), dafür aber reich an Tyrosin (Dopamin, Noradrenalin). Serotonin empfindliche Hunde, sollten daher nicht mit Mais gefüttert werden!

 

 

Folgende Lebensmittel können bei der Serotonin fördernden Ernährung gefüttert werden (Angaben Tryptophan jeweils auf 100g):

 

 

 

 

- Emmentaler (460mg)

 

 

 

- Cashewkerne (450 mg)

 

 

 

- Edamer (400mg)

 

 

 

- Thunfisch (300 mg)

 

 

 

- Hühnerbrust (270 mg)

 

 

 

- Rindfleisch (270mg)

 

 

 

- Ei gekocht od. Eigelb roh (230 mg)

 

 

 

- Haselnüsse (200 mg)

 

 

 

- Haferflocken (200 mg) und Gerste ( nicht bei Getreideallergikern!!!)

 

 

 

- Mandeln (170 mg) – Achtung: keine Bittermandeln!!!

 

 

 

- Quark 40% (170 mg)

 

 

 

- Bananen( 18 mg)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als Vitamin B 6 Träger können folgende Lebensmittel gefüttert werden:

 

 

 

Leinsamen (-Öl), Feldsalat, Spinat, Beeren (Himbeeren, Blaubeeren), Banane, Brokkoli (gekocht), Kichererbsen (gekocht), Rote Paprika, Blauschimmelkäse.

 

 

 

 

 

Auch Magnesium hilf dem Gehirn Stress besser zu verarbeiten.

 

 

 

 

Viele Hunde sind durch unseren Alltag sehr gestresst. Ständig gibt es überall und zu jeder Zeit Reize wie Geräusche, Gerüche, Begegnungen mit anderen Menschen und Tieren, Hundeschule, Sport usw. Es kommen schnell Gefühle von Aufregung, Unsicherheit und Anstrengung zusammen und das zehrt massiv an den Hundenerven und verbraucht wahnsinnig viele Magnesium Reserven. Der vermehrte Verbrauch verursacht oft einen Mangel, welcher wiederum die Stressempfindlichkeit erhöht, die Reizbarkeit steigert, die Leistungsfähigkeit herabsetzt und erneut den Verbrauch an Magnesium in die Höhe treibt. Bei der täglichen Ernährung ist also zwingend darauf zu achten, dass genügend Magnesium (enthalten in Knochen, Knochenmehl, Getreide, einigen Gemüsesorten und Milchprodukte) zugeführt wird.

 

 

 

 

 

 

 

An besonders stressigen Tagen, vor und nach Tierarztbesuchen, Hundeschule, Hundesport oder auch bei Urlaubsreisen empfiehlt es sich außerdem eine extra Portion Magnesium zu füttern. Reich an Magnesium sind z.B. Kürbiskerne, Sonnenblumenkern, Cashewkerne, Kokosnuss, Leinsamen, Amaranth, Quinoa, Hirse, Hülsenfrüchte (z.B. Kichererbsen; - ganz weich gekocht!), Brennnesseln, Bananen, Hagebutte, Krabben, Karpfen, usw.

 

 

 

 

Ein kleines „Happy-Snack“ Rezept wäre z.B. wie folgt:

 

 

 

 

- Optional: Eigelb (frisch) & Quark oder Hüttenkäse (je nachdem ob Milchprodukte vertragen werden)

 

 

 

- Banane, Himbeeren, Blaubeeren, Feldsalat

 

 

 

- etwas gemahlene Kürbis- und/ oder Cashewkerne

 

 

 

- getrocknete Brennnesselblätter (erhältlich in der Apotheke)

 

 

 

- Kohlenhydrate! (z.B. Kartoffeln/ Süßkartoffeln/ Hirse/ Amarant/ Quinoa)

 

 

 

- Leinöl oder Lachsöl

 

 

 

- Emmentaler und/ oder Edamer Käse.

 

 

 

 

 

 

 

Eine ausgewogene Ernährung gehört zu den Grundvoraussetzungen für einen ausgeglichenen Hund. Und da wir entscheiden was bei unseren Hunden im Napf landet, ist es auch unsere Aufgabe die einzelnen Bestandteile sorgsam und ausgewogen zusammenzustellen, um damit unseren Fellnasen ein gesundes, aktives und glückliches Leben zu ermöglichen.

 

 

 

 

 

 

 

futterART B.A.R.F Tipps: Kurzinfos zum Nachschlagen - Tipps und Tricks zur richtigen Fütterung!

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